Beunruhigende Zahlen: Immer mehr Leute leiden unter Schlafstörungen

 

Gesunder Schlaf ist essenziell für das Wohlbefinden. Doch immer mehr Menschen haben mit Schlafproblemen zu kämpfen. Laut neusten Daten des Bundesamtes für Statistik leidet ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer an Schlafstörungen – was weitreichende Konsequenzen für das körperliche und psychische Wohlbefinden hat. Besonders stark betroffen sind Frauen.

 

Aktuelle Erhebungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) lassen aufhören: Sie zeigen einen deutlichen Anstieg von Schlafstörungen seit 1997: Der Anteil Betroffener stieg von 28 auf 33 Prozent. Besonders junge Menschen und Frauen sind zunehmend betroffen, wobei sich der Anteil junger Frauen mit pathologischen – also schwerwiegenden, chronischen – Schlafstörungen in den letzten 25 Jahren nahezu verdreifacht hat. Lediglich 3% der Bevölkerung geben an, nie Einschlafschwierigkeiten oder unruhigen Schlaf zu haben – sie erwachen auch nie vorzeitig oder mehrmals während der Nacht.
 

Auswirkungen auf psychische Gesundheit

Schlaf ist ein grundlegendes physiologisches Bedürfnis. Entsprechend stark beeinträchtigen Schlafstörungen unser tägliches Leben. Nebst reduziertem Energie-Level und verminderter Vitalität leiden Betroffene besonders häufig auch unter Konzentrationsproblemen und einer generellen, eingeschränkten Lebensqualität. Die Zahlen des BFS lassen zudem auf einen Teufelskreis zwischen Schlafproblemen und psychischen Belastungen schliessen: Laut neusten Angaben weisen 35% der Personen mit pathologischen Schlafstörungen mittlere bis schwere Depressionssymptome auf, während dieser Anteil bei Menschen ohne Schlafprobleme bei lediglich 4% liegt. Auch hohe psychische Belastungen und Angststörungen treten bei Personen mit Schlafproblemen deutlich häufiger auf.

 

 

Schmerzen führen zu mehr Schlaflosigkeit – und umgekehrt

Die Daten des BFS zeigen auch, dass körperliche Schmerzen und Schlafstörungen oft gemeinsam und in einer Wechselwirkung auftreten. Personen mit muskuloskelettalen Beschwerden wie zum Beispiel Arthritis oder Rückenschmerzen berichten doppelt so häufig von Schlafproblemen. Schlechter Schlaf kann wiederum die Schmerztoleranz reduzieren und somit vorhandene Schmerzen noch zusätzlich verstärken, wodurch ein enorm belastender Kreislauf entsteht, der letztlich nicht nur körperliche, sondern wiederum auch psychische Auswirkungen hat.
 

Höheres Burnout-Risiko bei Schlafproblemen 

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist der Einfluss von Schlafstörungen auf das Arbeitsleben. Personen mit pathologischen Schlafproblemen haben gemäss BFS ein deutlich erhöhtes Risiko für Burnout. 41% der Betroffenen weisen demnach ein Risiko für Erschöpfungssyndrome und emotionales & körperliches Ausgebranntsein auf, während es bei Personen ohne Schlafstörungen nur deren 17% sind. Zudem sind Menschen mit Schlafstörungen nachweislich häufiger unzufrieden am Arbeitsplatz und fallen auch öfter aus.
 

Schlafstörungen sind also weit mehr als nur ein individuelles Problem – sie stellen eine ernsthafte Herausforderung für die öffentliche Gesundheit in der Schweiz dar. Die aktuellen Zahlen des BFS unterstreichen die Notwendigkeit, Präventions- und Unterstützungsangebote weiter auszubauen, um das Bewusstsein für die Bedeutung eines gesunden Schlafs zu fördern.

 

 

Mehr Informationen, Grafiken & Details: 

•  Website des BFS Gesundheitsbefragung 1997–2022: Schlafstörungen

•  Download (PDF) "Schlafstörungen in der Bevölkerung"​​

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Hast du eine Frage zum Thema Schlaf? Oder möchtest du erfahren, ob du womöglich unter einer Schlafstörung leidest? Lies dazu das Interview mit dem Chefarzt der Schlafklinik Zurzach Care in Luzern. 

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