«Mit einem Schlag wankte alles» - nun helfen kleine Übungen Raimund im Alltag (mit Video)
Innerhalb eines Tages brach Raimund zusammen. Der Mitarbeiter des Kantons Luzern wäre nie auf die Idee gekommen, dass sein Leiden psychische Ursachen haben könnte. Mit uns blickt er auf sein Burnout zurück, wie er sich Hilfe holte und seinen Alltag anpasste.
Verspannungen im Bauch, ein unangenehmes Gefühl: «Der Körper zeigte verschiedene Symptome», sagt Raimund. Doch dass die Ursache seiner starken Erschöpfung psychischer Natur sein könnte, daran dachte er lange Zeit nicht. Medizinische Abklärungen halfen dem Kantonsmitarbeiter ebenfalls nicht.
Die drei Hauptsymptome für ein Burnout – wenig Appetit, Schlafstörungen und quasi grenzenloses Arbeiten – trafen bei Raimund nicht zu. Aber trotzdem gab ihm der Körper «sehr deutliche Zeichen». Denn er hatte über längere Zeit über seine Verhältnisse gelebt, sich zu wenig Ruhe gegönnt. Innerhalb eines Tages dann kippte der Schalter, wie er erzählt: «Ich merkte, dass es nicht mehr geht.» Er war erschöpft, «alles fiel in sich zusammen». Die Emotionen und die Energie waren komplett verschwunden.
Zeit für sich
«Mit einem Schlag wankte alles: der Beruf, die Familie, alles», blickt er auf diese bange Zeit zurück. Raimund hatte Angst davor, was noch auf ihn zukommt und wie er aus diesem Tief wieder herausfindet. Er musste einsehen: Einmal an einem Wochenende lang auszuschlafen, wird nicht reichen, um wieder gesund zu werden.
Es war Zeit, sich Hilfe zu holen. Seine Familie war eine wichtige Stütze. Und auch bei der Fachstelle Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) des Kantons Luzern fand er Hilfe.
Heute macht er regelmässig Übungen, über welche er vor wenigen Jahren noch gelacht hätte. Kraft gibt ihm die Natur. «Der Wald ist ein grosses Erholungsgebiet.» Ausserdem meditiert Raimund am Morgen, während der Mittagspause geht er nicht mehr mit seinen Teamkollegen essen. «Es ist meine Zeit. Ich brauche dann eine Pause.»
Auch zuhause hat er Anpassungen vorgenommen. «Ich streue immer wieder mal einen Tag ein, an dem ich mir Zeit nehme für mich.» Dann teilt er dies der Familie mit und trägt es auch im Kalender ein. Denn: «In guten Zeiten geht das so schnell vergessen. Man fällt in alte Muster zurück und denkt, man brauche es nicht mehr. Aber genau dann braucht man es eben auch.»
Raimund erhielt während dieser schwierigen Zeit viel Zuspruch. «Das Verständnis ist viel grösser, als man es sich ausmalt.» Solltest auch du – wie Raumund – Hilfe wegen Überlastung am Arbeitsplatz benötigen, sind wir vom BGM gerne für dich da.
Lieber Raimund: Danke, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast.